ZD.BB Projekt beim Holzwerk Keck
Die Chancen der Digitalisierung für mehr Service- und Kundenzufriedenheit nutzen
Das Unternehmen
Das Holzwerk Keck aus dem baden-württembergischen Ehningen zählt zu den Top 10 Laubholzsägewerken in Deutschland. Verkauft werden primär sogenannte Schnittholz-Pakete, die verschiedene Hölzer kundenindividuell sortiert oder in Standardpaketen zusammenfassen. Inzwischen exportiert Keck 80 % seiner Ware ins Ausland, wobei vom großen Massivholz-Möbelproduzenten bis hin zur kleinen Schreinerei alle Kundensegmente bedient werden.
DIE HERAUSFORDERUNG
Inzwischen sind die Kunden von Keck nicht nur auf der ganzen Welt verteilt, sondern es sind auch zahlreiche Qualitätsstufen der Hölzer gefragt – in Summe umfasst das Produktportfolio über 250 verschiedene Produkte. Gerade bei den exklusiven Holzarten wie zum Beispiel Eiche achten die Kunden verstärkt auf Ausbeute und Qualität. Momentan können allerdings nur aufwendig aufbereitete Beispielbilder an die Kunden gesendet werden. Da Holz aber als Naturprodukt jeweils ein Unikat ist, ziehen einige Kunden deshalb eine vor Ort Besichtigung vor. Das ist für beide Seiten ein enormer Aufwand – insbesondere dann, wenn der Kunde aus dem fernen China kommt. Erfolgt keine Vorab-Besichtigung vor Ort, kann dies allerdings eine ungewollte Reklamation provozieren. Dieser Aufwand und die damit verbundene Unsicherheit macht die Neukunden-Akquise letztlich ungemein schwerer.
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Die Lösung
Markus Rathke, in fünfter Generation seiner Familie der designierte Nachfolger in der Unternehmensführung, möchte dieser Herausforderung mit den Möglichkeiten der Digitalisierung begegnen: „Wir wollen und müssen auf die geänderten Bedürfnisse der Kunden in der digitalen Welt reagieren. Die automatisierte Erfassung von Schnittholz-Paketen in Form von digitalen Bildern und Informationen wäre für uns die Lösung. So könnten wir unseren Kunden vor dem Kauf wichtige Details der tatsächlich angebotenen Pakete zusenden und damit Service und Kundenzufriedenheit enorm steigern. Der Aufwand wäre damit für unsere Kunden und uns deutlich geringer. Wir müssen den Herausforderungen der heutigen Zeit mit den technischen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, begegnen. Natürlich ist hierfür ein gewisses Umdenken erforderlich, schließlich kommen wir aus einer sehr traditionellen Branche. Schnelllebigkeit trifft hier auf Beständigkeit – und für uns heißt es, die Vorteile der neuen Welt mit dem, was in der Vergangenheit gut war, zu vereinen.“
Mit diesem Anliegen hat sich Markus Rathke an das Zentrum Digitalisierung Böblingen (ZD.BB) gewandt. Im März 2019 fiel daher der Startschuss für ein gemeinsames Projekt, das von Mitarbeitern des ZD.BB geleitet und von Master-Studierenden des Herman Hollerith Zentrums in Böblingen ausgearbeitet wird. Im Rahmen des Projekts wird überprüft, an welcher Stelle im Produktionsablauf die digitale Erfassung der Schnittholz-Pakete möglich ist, und welche Techniken dabei eingesetzt werden können, um eine Integration in die bestehende technische Infrastruktur sicherzustellen. Das Herman Hollerith Zentrum gehört zur Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen und bietet mit seinem Studiengang Services Computing (neu: Digital Business Engineering) einen praxisnahen Masterstudiengang an. Bis Frühjahr 2020 soll das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden.
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